Makellos glänzende Äpfel, gleichmäßig lange Gurken, samtig glatte und perfekt geformte Tomaten: So sieht das Idealbild in Supermarktregalen aus. Doch wer regelmäßig auf dem Wochenmarkt einkauft, weiß – die Realität schmeckt anders.
Denn auf dem Markt begegnet uns Obst und Gemüse, wie es tatsächlich wächst: mal krumm, mal knubbelig, mal kleiner oder größer als „Normgröße M“. Und genau das ist gut so!
Schönheit ist nicht essbar
Die Deutsche Umwelthilfe e.V. informiert zum Thema „Schönheitsstandards bei Obst und Gemüse“ über strenge Handelsnormen und Konsumgewohnheiten, die dazu führen, dass jedes Jahr tonnenweise völlig einwandfreie Lebensmittel aussortiert werden – nur, weil sie nicht perfekt aussehen.
Berühmt-berüchtigt war einst die sogenannte „Gurkenkrümmungsverordnung“, die tatsächlich festlegte, wie stark eine Gurke gebogen sein durfte. Auch wenn diese Regel längst abgeschafft ist, sehen Gurken im Supermarkt bis heute erstaunlich gerade aus – und auch Äpfel, Brokkoli oder Tomaten wirken oft wie aus der Form gegossen.
Das Problem: Obst und Gemüse mit kleinen Schönheitsfehlern schafft es oft gar nicht erst in den Verkauf, obwohl Geschmack und Qualität absolut top sind. So entsteht Lebensmittelverschwendung, bevor überhaupt jemand eine Chance hatte, die Produkte zu genießen.
Die DUH setzt sich daher dafür ein, dass solche unnötigen Handelsnormen überdacht werden – damit Lebensmittel als das genutzt werden, was sie sind: wertvoll und zu schade zum Wegwerfen.
Auf dem Wochenmarkt zählt echter Geschmack
Die gute Nachricht: Auf unseren Wochenmärkten sieht die Welt anders aus.
Hier zählt, was wirklich wichtig ist – Frische, Geschmack und Herkunft.
Viele Markthändler:innen bieten ganz bewusst auch das an, was im Supermarkt keine Chance hätte. Und das mit Erfolg: Immer mehr Kundinnen und Kunden entdecken, dass die krumme Möhre oder die etwas verbeulte Paprika genauso köstlich ist wie ihre „perfekten“ Schwestern.
Wer auf dem Wochenmarkt einkauft, unterstützt damit nicht nur regionale Landwirtschaft, sondern trägt auch aktiv dazu bei, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.
Unser Appell: „Echt ist besser!“
Vielleicht brauchen wir einfach einen neuen Blick auf unsere Lebensmittel: Nicht alles, was nicht der Norm entspricht, ist minderwertig – oft ist es sogar das Gegenteil.
Tipp: Beim nächsten Wochenmarktbesuch: Greift bewusst zu dem Apfel mit der Delle oder der Möhre mit Charakter. Ihr unterstützt damit Landwirt:innen, rettet Lebensmittel und entdeckt vielleicht den besten Geschmack des Jahres!
Treffpunkt Wochenmarkt – echt, regional, unverfälscht.